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Mittwoch, 17. Januar 2007

Die BASTA! sagt basta! zur Sprecher-Community

Nun ist es wohl doch mehr als ein Beben, das da durch die deutsche Landschaft der Entwicklerveranstaltungen geht. Es klirren nicht nur die Gläser im Küchenschrank, es zeigen sich eher schon Risse in den Wänden. So muss es wohl zumindest der Software & Support Verlag als Veranstalter der BASTA! empfinden, denn er greift anlässlich der Frühjahrs-BASTA! 2007 zu einem rigorosen Mittel zur Profilierung seiner Konferenz:

Die BASTA! schließt Sprecher, die auch auf anderen Entwicklerveranstaltungen auftreten, aus ihrem Programm aus.

Zu diesen Sprechern zählen bekannte Namen wie Neno Loje oder Christian Wenz; aber auch ich bin bei der BASTA! abgelehnt worden aufgrund Mitwirkens bei einer anderen Veranstaltung. Im Detail sind die Begründungen, die aus mehr oder weniger offiziellen Quellen vom Veranstalter zu erfahren sind, zwar verschieden - unterm Strich jedoch ist die Aussage klar:

Die BASTA! will ihr Profil schärfen, sie will sich von anderen Veranstaltungen abheben. Das meint sie, nicht mit Sprechern tun zu können, die auf anderen Veranstaltungen auftreten. Also lädt sie diese Sprecher nicht mehr ein.

Sprecher werden also nicht aufgrund mangelnder Kompetenz oder nicht zur Konferenz passender Vortragsvorschläge abgelehnt, sondern weil sie ihre Kompetenz auch anderen Entwicklerveranstaltungen (erfolgreich) angeboten haben.

Welche "anderen Entwicklerveranstaltungen" einen solchen Ausschluss nach sich ziehen, wenn ein Sprecher dort auftritt, bleibt allerdings im Dunkeln. Bei mir war es das Engagement als Content Manager für die prio der dotnetpro. Bei anderen wohl andere Veranstaltungen in zeitlicher Nähe zur Frühjahrs-BASTA!.

Pointiert ausgedrückt sagt die BASTA! also zur Sprecher-Community: "Leute, es ist Schluss mit eurem 'Konferenztourismus'! Basta! Wer bei uns sprechen will, der muss sich nach unseren Regeln wohlverhalten und sollte aufpassen, dass er nicht mit den Falschen ins Geschäfts kommt."

Wer "die Falschen" allerdings sind... Wie "Wohlverhalten" genau aussieht... Dazu gibt es keine genaue Auskunft. Es heißt z.B., dass bei zukünftigen Vortragsvorschlägen mit anzugeben sei, bei welchen Veranstaltungen man soundsoviele Wochen vor oder nach einer BASTA! auch noch aufzutreten plane. Ob solche Auftritte dann aber Konsequenzen haben? Und welche Auftritte für wen welche Konsequenzen haben? Dazu gibt es keine allgemeine Aussage.

Soweit die Lage zur Behandlung der Sprecher-Community durch die BASTA!

Dazu habe ich folgende Gedanken:

Grundsätzlich bin ich für mehr Profil bei den Entwicklerveranstaltungen. Sprecher sollten sich mehr profilieren, die Veranstaltungen sollten sich klarer profilieren.

Ich tue das z.B., indem ich nicht mehr das Ziel habe, bei möglichst vielen Veranstaltungen zu sprechen. So war es früher einmal. Heute möchte ich bei weniger Veranstaltungen mehr bewirken. Eine dieser Veranstaltungen ist die prio. Eine andere war die BASTA! - aber das ist ja nun wohl vorbei.

Die prio als Veranstaltung profiliert sich durch ein anderes Konzept. Die Sprecherauswahl dort erfolgt nach Passgenauigkeit ihrer Kompetenz zum jeweiligen Fokusthema. Ob ein Sprecher dann auch schon auf der BASTA! oder VSone gesprochen hat... das ist egal. Er soll ein guter Sprecher sein und etwas Wesentliches zum jährlich wechselnden Konferenzthema zu sagen haben.

Ich sage also Ja! zur Veranstaltungsprofilierung - aber ich sage Nein! zum Versuch der Profilierung qua implizitem "Wettbewerbsverbot" für Sprecher. Meine Gründe:

1. Ich halte eine solche Politik für unpartnerschaftlich gegenüber Sprechern, die z.T. schon langjährig mit der BASTA! verbunden sind und viel Engagement gezeigt haben - auch wenn sie bei anderen Veranstaltungen engagiert waren. Christian Wenz z.B. war ja einstmals hoch geschätzt bei der BASTA! als Session Chair.

2. Eine Auswahl von Sprechern nach "Wohlverhalten" statt nach Kompetenz und Beliebtheit kann nicht zur inhaltlichen Qualität der Konferenz beitragen. Dass bei zwei gleich guten Sprechern zu einem Thema vielleicht einfach das "unverbrauchtere Gesicht" vorgezogen wird, kann ich verstehen. Dass bei ungleichen Sprechern zu einem Thema aber womöglich der schlechtere gewählt wird, weil der bessere sich nicht "wohlverhalten" hat, das (!) kann nicht im Sinne der Teilnehmer sein. Denen sind solche politischen Spielchen zurecht egal.

3. Schließlich halte ich die Ausschlusspolitik der BASTA! für realitätsverkennend. Sie ist Ausdruck eines Unverständnisses dafür, dass gute Sprecher meist nicht einfach so gut sind, sondern ihre Qualität jahrelanger Übung schulden. Diese Übung aber bieten ihnen häufigere Auftritte auf unterschiedlichen Veranstaltungen. Wer kann sich häufige Auftritte aber leisten? Die wollen ja auch vorbereitet sein. Die kann sich nur leisten, wer entweder bei einer (großen) Firma in Lohn & Brot steht, die ihm dafür den Freiraum gibt. Das sind beispielsweise die Angestellten von Technologieherstellern wie Microsoft. Oder das sind Profisprecher, die (auch) von den Auftritten leben.

Wenn nun letzteren angezeigt wird, dass sie nicht mehr sprechen dürfen, falls sie sich nicht "wohlverhalten", dann entzieht man den Guten einen Teil ihrer Lebensgrundlage - allemal, wenn man mit dem Sprecherhonorar knauserig ist. Das Resultat: Bekannte Sprecher mögen sich darauf einlassen - aber neue Sprecher werden es schwerer haben, sich zu Profis, zu guten Sprechern zu entwickeln.

Noch schlimmer aber: Wenn der Anreiz zu sprechen für "Freiwillige" geringer wird, dann entsteht mehr Raum für "Unfreiwillige", d.h. für die, deren potenter Arbeitgeber die Lücken füllen will. Und das sind... die Sprecher der Technologiehersteller. Wer ein "Wettbewerbsverbot" verhängt, leistet dem Verlust an unabhängiger Meinung Vorschub.

Ob der Anteil von 12,5% an Sprechern von Technologieherstellern, die die BASTA! in ihrer Sprecherliste führt, im Vergleich zu knapp 8% bei der VSone dafür schon ein Zeichen ist, weiß ich natürlich nicht. (Ich hoffe auch, dass ich richtig gezählt habe.) Aber es könnte eine Tendenz andeuten...

(Dass am Ende im Grunde die meisten Sprecher irgendein Interesse daran haben, "etwas" über den Inhalt ihrer Vorträge hinaus zu verkaufen, tut meiner Befürchtung einer Gefahr von weniger Unabhängigkeit keinen Abbruch. Denn wenn ein Sprecher seine Kompetenz demonstriert und man deshalb seinen Rat auch nach der Konferenz sucht, dann ist das in der Community akzeptiert. Der "Verkauf" des eigenen Produktes jedoch - also z.B. wenn ein Microsoft Sprecher über Microsoft Werkzeuge redet -, ist "ein ganz anderer Schnack" (wie wir in Norddeutschland sagen). Da ist die Community sensibler. Da sollte der Community zumindest klar gemacht werden, warum ein Vertreter eines Technologieherstellers spricht. Es kann und soll ja auch nicht vermieden werden; nur sollte es eben auch nicht politisch befördert werden.)

Ok, jetzt aber genug. Basta! auch für meinen Kommentar hier zur BASTA! Mir geht es hier darum, eine aus meiner Sicht ungute Entwicklung zu dokumentieren. Mit dieser Information kann nun jeder - Sprecher, Teilnehmer oder Veranstalter - für sich entscheiden, wie er sich der BASTA! oder anderen Veranstaltungen gegenüber verhält.

Die BASTA! hat eine neue Politik gewählt. Die BASTA! wird sehen, ob diese Politik ihr wirklich hilft, ein klareres, positives Profil zu bekommen, das ihre Teilnehmerzahl erhält oder vergrößert. Die BASTA! hat einen Kampf aufgenommen, den sie für nötig hält. Ich bin gespannt, wie sich die BASTA! im Speziellen und die Entwicklerveranstaltungslandschaft im Allgemeinen in der "Kampfzone" entwickeln.

Vorsorgliche Anmerkung:

Wer Kritik übt, gerät schnell unter Beschuss. So erwarte ich, dass man angesichts dieser Beschreibung der BASTA!-Politik auch auf mich sichtbar (oder unsichtbar) das Feuer eröffnen wird. Deshalb sage ich vorsoglich, um es wirklich ganz deutlich zu machen:

Ich bin zwar enttäuscht von der Behandlung durch den BASTA!-Veranstalter, aber diese Enttäuschung ist nicht mein Antrieb für dieses Posting. Ich hätte es auch geschrieben, wenn es nur andere Sprecher getroffen hätte. Bevor man mir meinen Ausschluss aufgrund mangelndem "Wohlverhalten" jedoch mitgeteilt hatte, waren für mich die Ausschlüsse anderer nur ein Gerücht. Jetzt habe ich sie aber verifiziert. Meine Darstellung ist daher gespeist aus einem Wunsch, diese nun gesicherte Information, die Einfluss auf die Community hat, auch der Community zu vermitteln.

Sollte allerdings meine Darstellung widererwarten aufgrund von Missverständnissen oder Fehlinformationen, denen ich ungewollte aufgesessen bin, Unmut erregen, so bitte ich, mir das einfach direkt und unverzüglich mitzuteilen oder hier im Blog einen Kommentar zu hinterlassen. Motto: Ein offenes Wort ist besser als ein offenes Bein.

In diesem Sinne freue ich mich auch auf einen Dialog mit Veranstaltern, die ein Interesse haben, der Community mit guten Inhalten und guten Präsentationen zu dienen.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo

Ich bin kein BASTA Sprecher sondern "nur" der einfache Teilnehmer würde aber Trotzdem ganz gerne dazu meine Meinung loswerden.

Das ganze finde ich aus dem folgenden Grund ganz besonders schade:

Gerade bei der letzten BASTA waren für mich die besten Sessions, also die aus denen ich wirklich was mitnehmen konnte, die von Ralph Westphal und die von den Rednern von Thinktecture.Ich sag als ein Beispiel nur mal : "Extreme Debugging" (mit einer Stép bei Stepanleitung und guten Sessionunterlagen)

Insofern befürchte ich, dass diese Differenzen zwischen Veranstalter und Sprecher am Ende nur den BASTA Besucher treffen werden und man sich nun genau überlegen muss, welche Konferenz nun wirklich die ist, die man regelmäßig Besuchen möchte.

Ich hoffe, dass sich die BASTA und Sprecher wieder auf einem gemeinsamen Punkt treffen werden, damit es auch weiterhin tolle und nützliche Sessions auf der BASTA geben wird.

Ansonsten wie gesagt werde ich mir zumindest genaue Gedanken machen müssen welches die nächsten Sessions sind die ich besuchen werde.

Anonym hat gesagt…

Ich finde diese Praktik sehr merkwürdig. Ich wage zu behaupten das die Qualität einzelner Themen durch ein solches Ausschlussverfahren leidet. Wenn man Agendas von verschiedenen Konferenzen vergleicht wird man feststellen das es besetzte Themen durch einzelne Speaker gibt die technologisch so weit voneinander in der Praxis entfernt sind das man geneigt ist zu vermuten das derjenige sich speziell für die Konferenz darauf vorbereitet hat. Nun ich muss zugeben das es bei mir auch manchmal der Fall war. Im Prinzip ist dies nichts was man dem einzelnen Vorwerfen muss, allerdings wird ein solches Vorgehen durch eine solche Praxis unter Umständen gefördert.

Mir persönlich hat das Konzept der Prio sehr gut gefallen und ich finde es ziemlich schade das ich nicht dort sein konnte. Das nächste mal versuche ich den Termin zu blocken wenn die Themen zusagen.

Ein weiterer mir positiv auffallender Trend sind Community Konferenzen. Ich finde es eine hervorragende Idee das sich die Community selbst organisiert und eine Konferenz auf die Beine stellt. Die Engländer haben uns da mit Sicherheit einiges voraus wie die DDD zeigt.

Anonym hat gesagt…

Ich hab grad per Mail den Link erhalten auf deinen Eintrag. Hochachtung für deine ehrlich und kritisch geäußerte Meinung. Als Veranstalter von Entwickler Konferenzen die im Wettbewerb zu dem von Dir im Betreff genannten stehen, bin ich natürlich voll Betroffener. Eigentlich müsste es mich freuen da die ganzen ehemaligen Sprecher (mich eingeschlossen) nun auf unserem zeitnah anderem Event in München zu finden sind. Aus Sicht des Anbieters kann ich die Linie allerdings auch ein wenig verstehen. Es macht wenig Sinn das gleiche Thema auf allen Events vom gleichen Sprecher immer wieder anzubieten. Die Qualitiät des Vortrages steigt dadurch zwar, aber der gesamte Markt nimmt Schaden. Es gehen in Summe weniger Leute auf Konferenzen. Ich wünsche mir wieder mehr Nieschen statt Mainstream Vorträge die dann auch von weniger bekannten Leuten aus der Praxis kommen können. Am Ende ist es unsere Ziel mit unseren Events die Plattform zu bieten um Gurus, Anwender und Anbieter also die Cummunity zusammenzubringen.

Ralf Westphal - One Man Think Tank hat gesagt…

@Hannes: Ich stimme dir zu, dass wenig Sinn macht, das gleiche Thema vom gleichen Sprecher auf mehreren ähnlichen Events (ob mit zeitlicher Nähe oder ohne) zu haben. Dass beim zweiten oder dritten Vortrag der Sprecher es dann noch besser rüberbringt, ist unwesentlich. Ein guter Sprecher ist beim ersten Mal schon gut - sonst ist er kein guter Sprecher. (Was nicht heißt, dass nicht auch er noch besser werden kann.)

Insofern bin ich also ganz für eine Profilierung der Events - und auch der Sprecher. Beide Seiten sollten ein Interesse daran haben, solche Ähnlichkeiten/Wiederholungen zu vermeiden.

Aber eine Entscheidung gegen einen Sprecher, weil er für einen Event keinen genügend eventindividuellen Vorschlag macht, ist etwas anderes, als aufgrund von "formalem Wohlverhalten" zu entscheiden. Der BASTA!-Verantwortliche hat mir nicht deutlich gemacht, dass differenziert und mit Blick auf eingereichtem Inhalt entschieden würde. Die mir mitgeteilten Entscheidungskriterien waren quasi "ohne Ansehen der Person und Inhalte" rein formal: Wer woanders spricht, kann nicht bei der BASTA! sein. Basta. (Wobei am Ende unklar blieb, welche Veranstaltungen und welche dortigen Rollen genau unter "woanders" fallen. Das ist mein zweiter Kritikpunkt: Nicht nur ein schlechtes Entscheidungskriterium, sondern auch noch seine undurchsichtige und daher zumindest äußerlich willkürliche Anwendung.)

Ich bin also ganz auf deiner Linie: Sprecher sollten sich, wenn sie auf vielen Veranstaltungen sprechen wollen, die auf das grundsätzlich selbe Zielpublikum ausgerichtet sind, Mühe geben, den Veranstaltern auch immer wieder frische, individuelle Vorschläge zu machen. Und Veranstalter sollen diesen Anspruch auch ruhig der Sprecher-Community kommunizieren - so offen und konsequent wie möglich.

Bei meinen Angeboten habe ich mich in der Vergangenheit bemüht, so vorzugehen - sowohl als Sprecher wie auch als Content Manager, d.h. als Vertreter des Veranstalters. Da aber auch meine Kreativität begrenzt ist bzw. mein Themenspektrum, habe ich im letzten Jahr entschieden, die Zahl der Veranstaltungen zu reduzieren, bei denen ich auftrete. Ich muss mich inhaltlich fokussieren - deshalb muss ich mich auch veranstaltungsmäßig fokussieren. Die prio ist da ein Baustein meiner Veranstaltungsaktivitäten, bei der ich weniger als Sprecher, denn als Content Manager etwas bewegen möchte. Und die BASTA! ist nun wohl nicht mehr der Ort, an dem man mich als Sprecher möchte. So sei es denn. Es gibt Alternativen - und das nicht nur für mich.

Deinen Wunsch nach Nieschen kann ich gut verstehen und nur unterstützen. Niesche steht für mich für klareres Profil und engeren Fokus. Das entspricht der Entwicklung der Technologien, mit denen wir uns beschäftigen. Nach den Spartenprogrammen im Fernsehen brauchen wir auch mehr "Spartenevents" für Entwickler, um die nötige Tiefe und Kompetenz zu erreichen, damit es sich lohnt, teilzunehmen.

Wenn du eine Plattform für solche Entwicklungen bieten willst, dann bist du auf dem richtigen Weg. Das ist zumindest vom Ziel her die richtige Strategie, um sich zu profilieren. Fördern, fordern, Angebote machen. Das führt zu kreativen Entwicklungen. Undurchsichtige Abstrafung folgt dagegen einer alttestamentarischen Mentalität, die wir doch inzwischen überwunden haben sollten.

-Ralf

Frank Lamers hat gesagt…

Wenn ich auf eine Konferenz gehe und dort einen Sprecher über ein Thema höre, dann ist das interessant. Wenn ich auf der nächsten Konferenz den gleichen Sprecher zum selben Thema höre, dann ist das gar nicht mehr interessant.

Aber ist das das Problem des Sprechers? Wohl kaum, denn er will ja etwas rüberbringen und das verliert nach einer Konferenz ja nicht seinen Wert.

Ist es mein Problem, da ich ja so unklug war mehrere Konferenzen zu besuchen? Hmm, vielleicht. :-)

Oder ist es eher das Problem der Konferenzveranstalter, die vergessen haben ihrer Konferenz ein klares Profil zu geben, welches sie von anderen Konferenzen unterscheidet? Wenn ich die Inhalte der Konferenz auch durch eine andere Konferenz abdecke, dann war das sicher die Konferenz die ich zuviel besucht habe.

Die Idee, statt eines eigenen Profils lieber die guten - auch anderswo begehrten - Leute auszuschließen, macht die Konferenz natürlich einzigartig. Dummerweise schließe ich die guten Leute aus, es bleiben die Interessenvertreter von Organisationen und Firmen oder die Leute, die nicht gut genug für anderen Konferenzen sind. Es ist auf jeden Fall fraglich, ob mir die Konferenz dann noch etwas bringt. Aber auch andere Väter (Veranstalter) haben schöne Töchter (Sprecher).

Anonym hat gesagt…

Ganz so ist es sicher nicht wie es durch Ralf Westphal, dessen Vorträge mir stets gut gefallen haben und in Zukunft hoffentlich noch tun werden, suggeriert wird, ein paar Leute, wie Ingo Rammer, Christian Weyer, Dominick Baier usw. sind einfach deswegen nicht auf der Basta!, weil sie offenbar der gleichzeitig stattfindenden DevWeek in London den Vorzug gegeben haben. Vielleicht hatten die anderen auch einfach keine Zeit, keine Lust usw.

Ich finde, hier wird ein Problem künstlich hochgekocht, dass die Veranstalter offenbar miteinander haben.

Ich glaube, dass es im Sinne der Teilnehmer ist, wenn nicht immer die gleichen Köpfe mit ihren oftmals identischen Folien präsentieren (ein bekannter und technisch hervorragender Sprecher, den ich hier nicht nennen möchte, gibt sogar freimütig zu, dass er seit "Jahren" den gleichen Foliensatz für seinen WCF-Vortrag verwendet).

Ich bin freue mich erst einmal auf die Basta! Ende Februar in Frankfurt und bin gespannt, ob an den aufgestellten "Befürchtungen" etwas dran ist, und ob die neuen Köpfe frischen Wind in die Veranstaltung bringen.

Hardy

Ralf Westphal - One Man Think Tank hat gesagt…

@Hardy: Es ist wahr, dass es Sprecher gibt, die auf der Führjahrs-BASTA! nicht sprechen können, weil sie parallel auf der DevWeek in London sind. Und andere mögen zur BASTA! gar nichts eingereicht haben.

Aber über all diese Sprecher habe ich ja auch keine Aussage machen wollen. Ich habe keine Allaussage gemacht im Sinne von "Alle Sprecher, die nicht auf der BASTA! sind, wurden aufgrund 'mangelnden Wohlverhaltens' ausgeschlossen." Dann hättest du zurecht mit dem Nachweis auch nur eines Sprechers, der aus anderen Gründen abwesend ist, meine Behauptung widerlegt.

Stattdessen habe ich aber eine Existenzaussage gemacht: "Es gibt (mindestens einen) Sprecher, der aufgrund 'mangelnden Wohlverhaltens' ausgeschlossen wurde." Dafür muss ist nämlich nur min. einen Nachweis bringen; ich habe aber sogar drei gebracht.

Wenn einige thinktecture Sprecher nicht auf der BASTA! sprechen können, was sagt das nun aber über die BASTA!-Politik aus? Nichts. Meine Beschreibung wird dadurch nicht invalidiert.

Aber ich kann es auch weniger neutral ausdrücken: Die BASTA!-Politiker mussten nicht einmal entscheiden, ob sie Ingo & Co nun ausschließen oder nicht. (Ingo spricht auf der VSone und für solches "Betragen" sind andere bei der BASTA! ausgeschlossen.)

Spannend wäre es also gewesen, wenn die DevWeek nicht parallel zur BASTA! gelegen hätte. Wäre dann Ingo so behandelt worden wie Neno (der auch thinktecture-Mitglied ist)?

Aber das ist Spekulation.

Habe ich nun hier ein "Problem künstlich hochgekocht, dass die Veranstalter offenbar miteinander haben"? Nun, da Neno und Christian und ich Sprecher sind und zumindest wir ausgeschlossen wurden, ist es nicht nur ein Veranstalter-, sondern auch ein Sprecherproblem, würde ich sagen.

Da eine Auswahl der Sprecher nach "Wohlverhalten" nichts über ihre fachlichen und rhetorischen Qualitäten aussagt, ist das Problem aber auch eines der Teilnehmer, die nicht sicher sein können, ob die BASTA! bemüht ist, wirklich gute Sprecher zu bekommen - oder erstmal solche, die sich "politisch korrekt" verhalten.

Dass ich für "neue Köpfe" bin und es auch nicht gut finde, wenn "oftmals identische Folien" präsentiert werden (ob auf Folgeveranstaltungen oder denen unterschiedlicher Veranstalter), habe ich hinlänglich klar gemacht. Mit dem Professional Developer College biete ich sogar Interessierten ein Coaching an, um sich auf ihre Auftritte schmerzfrei und professionelle vorzubereiten. Denn nur weil man von einem Veranstalter engagiert wurde, ist man ja nicht gleich ein guter Sprecher und es kann weh tun, schlecht bewertet zu werden. Die Teilnehmer sind gnadenlos. Zum Glück kann man das aber lernen, z.B. mit unseren Rhetoriktraining für Softwareprofis.

-Ralf

Anonym hat gesagt…

Hallo,

OK - da mein Name gefallen ist kann ich ruhig mal mal kommentieren.
Christian, Ingo, Ralf und ich sind auf der DevWeek. Das hat nichts damit zu tun das wir keine Lust auf die BASTA! hatten, sondern schlicht und ergreifend das die DevWeek ca. 4 Wochen bevor ich überhaupt wusste das die BASTA! sich um eine Woche verschiebt, bereits angefragt hatte. Hätte man die Terminierung früher kommuniziert (immerhin war der neue Termin ja auf den Flyern der letzten BASTA! bereits fest), wäre es eventuell anders gelaufen.
Anosonsten kann i ch nur sagen das eine Konferenz eine kommerzielle Veranstaltungen ist, die von einer Firma durchgeführt wird. Diese Firma hat (wie jede Betriebswirtschaftliche Unternehmung) kurz, mittel und langfristigig das Ziele der Gewinnmaximierung. Mit welchen Partnern diese Firma zusammenarbeitet um dieses Ziel zu erreichen, liegt völlig in deren Ermessen und Entscheidungsgewalt. Wen die BASTA! sich entschliesst gewise Anforderungen an Sprecher zu stellen, ist das deren gutes Recht. Dahinter wird eine Strategie stecken, wie man die BASTA! einfach noch besser machen kann als die Jahre davor – ansonsten würde eine solche Entscheidung keinen Sinn machen – oder?
Es liegt also in der Hand der Teilnehmer (der Kunden) zu entscheiden welcher Konferenz mit welchen Themen (evtl. auch gezielt mit welchen Sprechern) und welchem Konzept man den Vorzug gibt. Jede Firma wird ihre Strategie darauf ausrichten. Also liegt es meiner Meinung nach nun bei den Teilnehmern (die dies hier hoffentlich lesen) den Machern der BASTA! eindeutiges Feedback zu geben.
Also nutzt alle Kanäle um zum Ausdruck zu bringen ob euch die Themen und Sessions gefallen haben, ob ihr Sprecher vermisst (oder vielleicht auch gar nicht) etc. Ihr habt es in der Hand.
Mein 2c

dominick

Ralf Westphal - One Man Think Tank hat gesagt…

@Dominick: Well said! :-) Ich stimme dir komplett zu.

Und mein Posting sollte einzig dazu dienen, den Teilnehmern eine bessere Entscheidungsgrundlage zu bieten. Denn wer informiert ist, kann besser entscheiden.

-Ralf

Anonym hat gesagt…

Hi

ich habe schon mit vielen Softwareentwickler gesprochen, die dieses Jahr nicht auf die BASTA gehen, weil halt die Stammredner, wie du Ralf, fehlen. Die wissen wie sie das Publikum mitreißen und neue Impulse geben können.

Und dafür gehe ich als Entwickler auf eine Konferenz, um neue Impulse für meine Arbeit zu bekommen. Es werden Themen dargelegt, mit denen ich mich aus zeitgründen nicht beschäftigen kann. Durch einen entsprechenden Vortrag auf einer Konferenz bekomme ich aber einen guten Einstieg in das entsprechende Thema.

Die BASTA setzt wohl vermehrt auf Ihren alten Gaul (A.K.). Der hält ja allein 10% der Vorträge und Workshops. Wenn ich mir dann die Themen so anschau: "Fragen aus dem Userforum" muss ich einfach die Augen verdrehen.

Na gut vielleicht will sich die Basta in Richtung "Einsteigerkonferenz" entwickeln. Das ist ja legitim, da viele Neue sich mit .NET beschäftigen.

Das bedeutet gleichzeitig, dass andere Konferenzen wie die prio etc. enormen Zuwachs bekommen werden!!!

Es findet im Prinzip nur eine anders Verteilung des Marktes statt. Angebot und Nachfrage!

Benjamin
Der dieses Jahr nicht auf die BASTA gehen wird und es gut finden würde wenn noch eine weitere prio dieses Jahr stattfinden würde.